Shake it off, Taylor.
..hat aber gut lachen.
Taylor Swift hat ihren ganzen Musikkatalog von Spotify zurückzogen. Sie fühlt sich unter Wert verkauft, denn von ihr kommt der meist gestreamte Song («Shake it off»). Der Disput zwischen dem schwedischen Streaming-Service Spotify und der US-amerikanischen Geldmaschine Taylor Swift ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen des internationalen Showgeschäftes.
Spotify stellt die Musiklandschaft auf den Kopf, wie schon iTunes und Napster zuvor. Für wenig Geld erhält man den Zugang zu Musik der grossen und oft verschlafenen Plattenlabels wie Sony, EMI, Warner Music Group und Universal. Von den 60 Millionen aktiven Nutzer zahlen immerhin 15 Millionen die monatlichen Gebühr von $ 12.99.
Das Angebot ist schier unbegrenzt, die Sound-Qualität ebenso so gut wie von der Festplatte (nicht gemessen, aber mindestens gefühlt) und die Handhabung könnte einfacher nicht sein. Trotzdem bleibt das latent vorhandene Gefühl, mit der Nutzung von Spotify zum Totengräber der Musik zu werden. Werden die Künstler auch entschädigt? Fliessen die Gelder dorthin, wo uns die Musikindustrie weismacht?
Daniel hört Taylor.
2 Milliarden Dollar habe die Musikindustrie von Spotify bislang erhalten. Die Details dazu sind ein gutgehütetes Geheimnis. Bis Taylor Swift unzufrieden war. Nur $496,044 habe ihr Spotify überwiesen, klagt Scott Borchetta, der CEO von Big Machine, dem Label von Taylor. Das sei zu wenig, und die Einnahmen der Video-Website VEVO, wo Taylors Video gezeigt wird, seien höher. Daniel Ek, CEO von Spotify sagt, die Zahlung an Taylor beliefe sich auf $ 2 Mio.
Wer auch immer die Wahrheit sagt: Taylor Swift weiss, wie Vermarktung geht. Mit 24 Jahren hat sie 2014 rund 64 Mio $US eingenommen. Dank Verträgen mit Diet Coke und CoverGirl gibt’s noch ein Taschengeld dazu. Und: Die Youtube-Views, eine weitere Einkommensquelle, haben sich seit dem Rückzug von Spotify verdoppelt.